ZUKUNFTSSZENARIEN

Eckermann ist unserer Meinung nach ein gutes Beispiel für eine sehr aktuelle künstlerische Auseinandersetzung mit unseren Datenträgern und Informationsflüssen. Nachdem nun Gedächtnis allgemein und der gesellschaftliche Kontext der Medienkultur beschrieben wurden, interessiert uns nun ein hypothetischer Ausblick in die Zukunft. Wie können und sollen wir uns als Kunstschaffende im Bereich der Multimedialität verhalten? Letztlich geht es nicht darum zu werten, sondern eine Stellung zu beziehen; Das elektronische Gedächtnis bringt unendlich viele Annehmlichkeiten mit sich, es vereinfacht und verschnellert. Dem entgegen steht das Argument der Prothese, wir stützen uns auf Technik, die uns erweitert und uns zugleich fehleranfälliger macht. Vielleicht können wir für unsere eigene Arbeit eine Sensibilität für die technologische Entwicklung im Hinterkopf behalten. Dem Künstler bringt das Medium neue Möglichkeiten, mittels Bewegungssteuerung, neuer Hard- und Software ist es viel einfacher geworden immersive Installationen und Arbeiten zu entwickeln. In diesem Bereich fördern neue Entwicklungen künstlerische Neu-Kreationen. Die Technik und das elektronische Gedächtnis treibt also auch das künstlerische Schaffen an – unser Ziel kann es demnach nicht sein eine strikte Ablehnung gegenüber dem immateriellen Medium zu entwickeln, sondern vielmehr eine offene Einstellung mit dem Willen zur Reflexion und Modifikation. Als einführendes Beispiel soll im Kontext der »Zukunftsszenarien« der Film »Ghost in the Shell« dienen. Dabei tauchen wir ein in eine utopisch-hochtechnisierte Welt, die sich dem Thema des Speicherns und Erinnern auf einer neuen Bewusstseinsebene widmet.