GEDÄCHTNISKATEGORIEN

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Erinnerungen können individuell angepasst werden, so dass auch die Erinnerungskategorien von Mensch zu Mensch variieren können.

QUELLEN

78 vgl. Kaku, S159

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Der Schauplatz von »Ghost in the Shell« zeichnet eine hochtechnisierte Industrielandschaft in der Datenspeicherung, Streaming und das extrahieren von Informationen von elektronischen Speichern in menschliche Gedächtnisse und umgekehrt längst zum Alltag gehören. Was nach zukunftsträchtiger Utopie klingt, könnte sich in nicht allzu ferner Zukunft als (wenn auch in abgeschwächter Form) als möglich erweisen. Wie bereits im Abschnitt »autobiografisches Gedächtnis« beschrieben, speichert das menschliche Gehirn Informationen nicht sequenziell. Emotionale Erinnerungen werden in der Amygdala prozessiert, Wörter und Text im Schläfenlappen. Naturwissenschaftler haben bisher mehr als 20 Gedächtniskategorien entdeckt: Früchte & Gemüse, Pflanzen, Tiere, Körperteile, usw. Nimmt man nun als Beispiel einen einzigen Spaziergang im Park, so werden alle Informationen (Eindrücke), die dabei entstehen aufgeteilt und in verschiedenen Regionen des Gehirns gespeichert. Dadurch kann es passieren – wenn man auch nur einen einzelnen Teilaspekt dieser Information wiedererlebt, beispielsweise ein bestimmter Geruch – dass das Gehirn blitzschnell Teilfragmente zusammenfügt und wir eine zusammenhängende Erinnerung erneut erleben.

Ein wesentliches Anliegen der aktuellen Gedächtnisforschung ist es also , die Pattern herauszufinden, wie diese verstreuten Fragmente wieder zusammengefügt werden, so dass schlussendlich das entsteht was wir unter dem Begriff »Erfahrung« verstehen. Diese Funktionsweise unseres Gehirns – die bisher noch nicht verstanden wurde – wird im wissenschaftlichen Kontext mit »Bindungsproblem« definiert und eine Lösung dieses »Problems« könnte eines Tages verblüffende Aspekte unseres Gedächtnisses erklären. Das Bindungsproblem wird verkompliziert, da unsere Erinnerungen und Erfahrungen höchst persönlich sind. Das heisst mit anderen Worten: Erinnerungen können individuell angepasst werden, sodass auch die Erinnerungskategorien von Mensch zu Mensch variieren können. Je nach alltäglichem Gebrauch hat also ein Weinkenner vermutlich eine Vielzahl an Kategorien für die Geschmacksbeschreibung, während ein Physiker mehrere Kategorien für mathematische Gleichungen anlegt. 78

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