LUNAR ORBITER IMAGE RECOVERY PROJECT

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Die Datenbänder wurden archiviert - die dazugehörigen Lesegeräte (Amnex FR-900) starben aus. Was sich danach zugetragen hat kommt einem modernen Mythos gleich:

QUELLEN

100 vgl. http://www.scilogs.de/clear-skies/die-verg-nglichkeit-von-daten-das-lunar-orbiter-image-recovery- project/ (aufgerufen am 06.02.2015)

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ARTEFAKT VS DATENTRÄGER

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ASPEKTE DES NOMADENTUMS

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VAMPYROTEUTHIS

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RESUME

Preparing the Lunar Orbiter, Source: NASA // https://www.dvidshub.net/image/703707/apollo-project-lunar-orbiter-spacecraft#.VOhqL1OG9bt

LOIRP & die Technoarchäologen der McMoon-Station

Zwischen 1966 und 1967 führte die NASA eine milliardenschwere Weltraummission durch: Dabei wurden fünf Mondsonden (so genannte Lunar Orbiter) ins Weltall gesandt und umkreisen seitdem unseren Erdtrabanten. Dieses Projekt ermöglichte es den Mond mit einer bis dahin unerreichten Genauigkeit zu kartieren. Ziel der Mission war es, ideale Landeplätze für die folgenden Apollo-Missionen zu finden. Interessant dabei ist vor allem die Technik, die für diese umfangreiche Mission zum Einsatz kam: Jede Sonde ist mit paarweisen Kameras ausgestattet (diese haben unterschiedliche Brennweiten) – dabei werden die Fotos von der Sonde selbst entwickelt - sprich der Film wird belichtet, entwickelt, fixiert und anschließend elektronisch abgetastet. Die Fotos werden also wieder in "Codes" zerlegt und in dieser Form auf die Erde gesendet. Mittels Funk wurden die Daten anschließend auf der Erde empfangen und mittels speziellen Datenmaschinen wieder auf Datenband aufgezeichnet.

Nachdem die Apollo-Missionen (größtenteils) erfolgreich waren, hatte das Lunar Orbiter Programm seinen Zweck erfüllt. Die Datenbänder wurden archiviert - die dazugehörigen Lesegeräte (Amnex FR-900) starben aus. Was sich danach zugetragen hat kommt einem modernen Mythos gleich: Die NASA musste Platz schaffen und entsorgte ihre Annex-Geräte am Meeresgrund des Kwajalein-Atolls (für die Bildung von Korallenriffen). Nancy Evans, mittlerweile pensionierte NASA-Archivarin, brachte es nicht übers Herz sich von den rund 1.500 Filmbänder zu entsorgen und bewahrte sie zuhause auf. Desweiteren gelang es ihr vier Exemplare des Amnex FR-900 zu erwerben und übergab im Jahr 2005 Technik und Daten schliesslich Dennis Wingo (Raumfahrtsspezialist), der das "lunar orbiter image recovery project" ins Leben rief. Ob sich diese Geschichte genauso dramatisch oder ähnlich zugetragen hat, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden und soll auch nicht vordergründiger Gegenstand dieses Aufsatzes sein. Fest steht – das wird in dem Dokumentarfilm »Digital Amnesia« von Bregtje van der Haak ersichtlich – dass das LOIR-Projekt real ist und gegenwärtig ambitionierte Technikliebhaber in einer ausrangierten McDonalds-Filiale darum bemüht sind, das gesamte Material zu digitalisieren. Die veraltete Technik erschwert das Unterfangen, Spezial-Leseköpfe und sonstiges technisches Zubehör für die Instandhaltung der „mitgenommenen“ Lesegeräte werden rar. Aktuell finanziert die NASA einen Großteil des Projekts. Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll wie ein anfangs milliardenschweres Projekt im Verlauf der Zeit in Vergessenheit zu geraten drohte. 100 Ikedas »systematics« und das »LOIRP« zeigen uns auf, wie schnell sich ein Datenträger in ein eigentümliches modernes Artefakt transformieren kann. Ikedas »systematics« und das »LOIRP« zeigen uns auf, wie schnell sich ein Datenträger in ein eigentümliches modernes Artefakt transformieren kann. Im nachfolgenden Abschnitt werden unsere Gedanken zum Verhältnis zwischen Artefakt und Datenträger nochmals formuliert.

LUNAR ORBITER IMAGE RECOVERY PROJECT

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